Kirche Eichede
Unmittelbar am Dorfanger
Auf einer der höchsten Erhebungen des Kreises Stormarn in Schleswig-Holstein liegt Eichede. Inmitten der runden Dorfanlage steht die 1757 erbaute Kirche zu Eichede. Rund um die Kirche befindet sich einer der zwei Friedhöfe der Kirchengemeinde.
Steht man zur richtigen Zeit vor dem Gebäude, ertönen die beiden Kirchenglocken. Die kleinere ist eine C-Glocke. Sie erfreute schon in der Vorgängerkirche die Eichedeer mit ihrem Klang. Somit gehört sie zu den Teilen der Kirche mit der bewegendsten Geschichte. Die Glocke hat die Reformation miterlebt und die Weltkriege überlebt. Sie wurde nicht wie viele andere Glocken für die Herstellung von Munition im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen.
Die größere Glocke ist eine A-Glocke aus dem Jahr 1959. Sie trägt die Aufschrift: Getreu ist er, der euch ruft, er wird’s auch tun. (1. Thessalonicherbrief 5,24)
Im Altarraum erblickt man weitere geschichtsträchtige Stücke. Dazu gehören das Taufbecken und der Hochaltar. Obwohl die Kanzel wie Taufbecken und Altar im barocken Stil gefertigt wurde, handelt es sich um eine Nachbildung.
Der Altar hat in Eichede sein neues Zuhause gefunden. Es ist nicht bekannt, woher er kommt. Doch er wurde als Traualtar adliger Herrschaften erbaut. Die Wappenrosette verrät, dass es sich um eine standesgemäße Hochzeit zwischen dem Bräutigam der Familie von Rantzau und der Braut von Buchwaldt handelt.
Passend zum Bibelwort aus dem 1. Korintherbrief 13, 13 „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ wurde der Altar gestaltet: Auf der linken und rechten Seite des Altars stehen zwei Figuren. Der Glaube ist erkennbar an Buch und Kelch und die Hoffnung wird dargestellt durch Taube und Anker. In der Mitte befindet sich die Darstellung der Liebe in Form des letzten Abendmahls. Darüber ist die Kreuzigung Jesu abgebildet.
Die barocke Holztaufe wurde wahrscheinlich 1643 gestaltet. Auf dem Taufdeckel sitzen musizierende Engel, die böse Geister abwehren. Das Taufbecken und der Taufdeckel sind achteckig. Diese Form ist in der Symbolsprache der alten Kirche ein Hinweis auf den Sonntag und die Auferstehung von den Toten.